Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum Graz

Auftraggeber: Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft mbH

Planungsinhalte:

  • Ziel- und Gesamtplanung LKH Graz 2000
  • Sonderuntersuchungen zur Inneren Medizin und zur Chirurgie
  • Funktions- und Betriebsorganisationsplanung Innere Medizin
  • Zielplanung für die Chirurgie
  • Raum- und Funktionsplanung
  • Zentrumsstrukturen

Bettenzahl: rd. 1.550 Betten

Zeitraum: 1987 bis 2008

Weiteres finden Sie unter: www.klinikum-graz.at

Das LKH-Universitätsklinikum Graz ist Teil der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft mbH (KAGes), die insgesamt 24 Landeskrankenhäuser der Steiermark umfasst. LOHFERT – PRAETORIUS A/S wurde – in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, der Medizinischen Fakultät der Universität Graz , der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft mbH – mit der Erstellung der Ziel- und Gesamtplanung LKH Graz 2000 beauftragt, die aufbauend auf der Analyse der Leistungen, Strukturen und baulichen Engpässe umfasste. Besonderen Schwerpunkt bildeten die Nutzung des Altbestandes, die Investitions- und Betriebskosten sowie die zeitliche Umsetzung der baulichen Maßnahmen. Als weitere Grundlage der Ziel- und Gesamtplanung wurde eine Sonderuntersuchung zur kurzfristigen Leistungs- und Strukturentwicklung der Inneren Medizin durchgeführt, die die bauliche Entwicklung unter Betrachtung der Investitions- und Folgekosten in unterschiedlichen Varianten aufzeigte und ein Raumprogramm hierfür erstellte.

Im Rahmen der Ziel- und Gesamtplanung wurden funktionelle Mängel in der Chirurgie aufgedeckt, die einen Umbau des in gutem Bauzustand befindlichen Gebäudes der Chirurgie notwendig machte. In einer Sonderuntersuchung sollten kurzfristige Sanierungsmaßnahmen aufgezeigt werden, die in die langfristigen Ziele der Ziel- und Gesamtplanung integriert werden konnten und die die baulich-funktionellen und organisatorischen Schwachstellen verbesserte. Nach der Untersuchung der bestehenden baulichen Situation, der Entwicklung der Leistungsdaten und der zukünftigen Organisationsprinzipien wurden eine Flächenberechnung und ein Raumprogramm erstellt, die die Grundlage für Umsetzungskonzepte zur Sanierung der Chirurgie bildeten.

LOHFERT – PRAETORIUS A/S wurde beauftragt, eine Funktions- und Betriebsorganisationsplanung für die Innere Medizin durchzuführen. Mit Festlegung der Organisationsstruktur, der abteilungsbestimmten Funktionen, der Leistungsdaten und der Flächen wurden ein Funktionsprogramm und eine Flächenumsetzung erarbeitet. Hierbei wurde die optimale Anordnung von Funktionsbereichen innerhalb des Gebäudekomplexes in Bezug auf die Prozesse festgelegt, ein Ist-/Soll-Nutzflächenvergleich erstellt, Umsetzungsmöglichkeiten in mehreren Umsetzungsphasen sowie die Verortung von Funktionen und ein Rahmenterminplan erarbeitet.

10 Jahre später wurde LOHFERT – PRAETORIUS A/S mit der Überprüfung des Konzeptes LKH Graz 2000 unter dem Gesichtspunkt der Einführung der neuen Spitalfinanzierung beauftragt. Hierfür wurde eine Kosten- und Leistungssimulation der einzelnen Kliniken durchgeführt. Aufbauend auf den in dieser Simulation ermittelten Kennwerten wurden die Auswirkungen auf die baulichen und planerischen Einzelprojekte des LKH Graz untersucht. Die jeweiligen Projekte wurden bewertet und eine Empfehlung zum weiteren Vorgehen ausgesprochen.
Zur Versorgung der Bevölkerung im westlichen Stadtgebiet Graz sollte ein Teil der Funktionen aus dem LKH Graz ausgelagert werden. Hierbei handelte es sich um Funktionen des Faches Innere Medizin und der Chirurgie. LOHFERT – PRAETORIUS A/S nahm die Leistungsabgrenzung zwischen dem LKH Graz-West und dem LKH Graz vor und legte das Leistungsprofil der Fachabteilungen des LKH Graz-West fest.

Zur Weiterführung der Zielplanung der Chirurgie wurden Einzelgespräche mit den Fachabteilungen geführt, um die Leistungsdaten und OP-Kapazitäten zu erörtern. Für den OP-Bereich, die Ambulanzen, die Notaufnahme und die Intensivpflege wurden die Daten ermittelt, die für eine Dimensionierung erforderlich waren. Auf dieser Basis wurden für die einzelnen in der Chirurgie angesiedelten Bereiche die Funktionskonzepte, Betriebsabläufe und darauf aufsetzend die Raum- und Funktionsprogramme erarbeitet. Unter Berücksichtigung funktioneller Strukturen und der errechneten Soll-Flächen wurden mögliche Umsetzungen in den Gebäudeflächen aufgezeigt und mit einer Kostenberechnung nach dem RBK-Verfahren hinterlegt.

Darüber hinaus wurde LOHFERT – PRAETORIUS A/S beauftragt, eine Machbarkeitsstudie zu Zentrumsstrukturen am LKH Graz durchzuführen, mit der Leitlinien als Grundlage für eine Zielplanung des LKH 2020 erstellt, die Zentren hinsichtlich Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit überprüft und die Umsetzung der Zentren am Beispiel der Chirurgie dargestellt wurden.

Forschung und Lehre
In der Ziel- und Gesamtplanung war die Zentralisierung der Forschungsfunktionen in einem Zentrum für Medizinische (Grundlagen) Forschung (ZMF) vorgesehen, in dem interdisziplinäre Forschungsflächen der Kliniken und Institute vorgehalten werden sollten. Nachdem die flächenmäßigen und finanziellen Rahmenbedingungen durch das Ministerium festlagen, wurde LOFERT – PRAETORIUS A/S mit der Erstellung des Raum- und Funktionsprogramms für das ZMF beauftragt. In diesem Zusammenhang mussten Schnittstellen zwischen den zentralen und dezentralen Forschungseinrichtungen der Medizinischen Fakultät und dem LKH Graz definiert werden. Auf Basis des Raumprogrammes wurde eine Kostenberechnung durchgeführt.

referencer_landeskrankenhaus_universitatsklinikum_graz_forschung_und_lehre

Die Medizinische Universität Graz wurde am 01.01.2004 per Gesetz (Universitätsgesetz 2002, UG 2002) aus der Karl-Franzens-Universität Graz, der sie bislang als Medizinische Fakultät angehörte, herausgelöst und als eigene Medizinische Universität Graz gegründet. Die neuen curricularen Systeme im Rahmen der Medizinausbildung und die grundsätzliche Organisation der Forschung wurden durch Strategieplanungen weiterentwickelt und in einem Zukunftspaket Medizinische Universität Graz 2020 zusammengefasst.

Die Medizinische Universität Graz hatte damit den Rahmen abgesteckt, innerhalb dessen sich die akademischen Ziele und neuen Organisationsformen entwickeln konnten. Um dieses Ziel zu erreichen, musste das Bauprojekt Campus der Medizinischen Universität Graz in unmittelbarer räumlicher Nähe zum Universitätsklinikum entstehen, womit auch ein wichtiger Schritt zur universitären Standortentwicklung in Graz geleistet wurde.

Zur Vorbereitung des Projektes Campus waren als Grundlage zur baulichen Umsetzung übergeordnete strategische Ziele, die Grundsatzkonzepte für Forschung und Lehre und damit verbundene funktionelle und raumdimensionierende Festlegungen sowie ein Raum- und Funktionsprogramm notwendig, daß das durch eine städtebauliche Studie beschriebene Grundsatzprojekt des Campus in ein konkretes Bauprojekt überführte.
Zur Vorbereitung der Umsetzung des Projektes Neubau Campus für die nichtklinischen Einrichtungen wurde von LOHFERT – PRAETORIUS A/S ein detailliertes Raum- und Funktionsprogramm erstellt, das die Grundlage für die weitere architektonisch-technische Planung bildete.